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[Wie mache ich meine Brand dauerhaft interessant – Interview mit Anja Licht]

08
Okt 2019

Wie mache ich meine Brand dauerhaft interessant – Interview mit Anja Licht

Anja Licht wird am 09. Dezember auf der Influencer Conference in München einen Vortrag über Brand Storytelling halten. Sie selbst ist manchmal im Zwiespalt zwischen Influencer Dasein und Gründerleben. Da sie beide Seiten kennt und versteht, freuen wir uns besonders auf ihren Input. Wir haben sie in ihrem Laden in Augsburg besucht, um ihr vorab schon mal auf den Zahn zu fühlen. Aber lest am besten selbst…

Hallo Anja, stelle Dich am besten unseren Lesern kurz vor.

Hallo, mein Name ist Anja Licht, geborene Paulus. Daher kommt auch mein Spitzname Pauli. Ich bin die Gründerin von PAULIKOCHT. Wir betreiben hier in Augsburg unseren eigenen Laden und auch unseren Online Shop.

Was hat Dich dazu bewegt PAULIKOCHT zu gründen und Deinen eigenen Laden aufzumachen?

Das Ziel von PAULIKOCHT, ist es den Leuten zu ermöglichen ihren individuelle Ernährungsstil mit Spaß und Leichtigkeit umsetzen zu können – Egal ob Low-Carb, High-Carb, Vegan oder Glutenfrei.

Hierfür haben wir eigene Produkte entwickelt, wie zum Beispiel unser Curry oder unsere Kuchen. Die ganze Idee dahinter ist entstanden, als ich selbst jeden Sonntag in der Küche stand und Massen an Essen für die kommende Woche vorgekocht habe. Unsere Produkte sollen das „Meal-Prep“ erleichtern. In Zukunft sollen auch gesunde Mahlzeiten schon fertig zu kaufen sein, ohne gekühlt werden zu müssen – Perfekt für alle Allergiker oder Ernährungsbewusste.

Momentan sind unsere Produkte jedoch noch in Entwicklung. Auf dem Weg zu unserer eigenen Produktentwicklung ist zusätzlich unser Laden und der Online-Shop entstanden.

Was sind Deine 3 top Tipps, um einen Brand Account für seine Follower dauerhaft interessant zu machen?

  • Zeige das Gesicht und die Story hinter dem Produkt!
  • Nehme den Follower hinter die Kulisse des Unternehmens mit!
  • Teile sowohl deine Ups and Downs!

Siehst Du dich selbst als Influencer oder eher als Gründerin und Geschäftsführerin?

Inzwischen sehe ich mich mehr als Gründerin! Mein Content und meine Follower haben sich einfach geändert. Viele meiner Follower sind selbst Gründer oder wollen Gründer werden. Deshalb teile ich inzwischen viel aus meinem Gründeralltag mit all den Hürden und bürokratischen Angelegenheiten, welche Selbständigen hier in Deutschland in den Weg gestellt werden.

Außerdem hatte ich auch zu meinen reinen Bloggerzeiten nie viele Kooperationen. Als ich damals 2015 angefangen habe mit dem Bloggen waren Kooperationen noch nicht gang und gebe. Ich wollte einfach keine Dinge bewerben, die nicht zu mir passen. Mein Kanal bestand hauptsächlich aus Essen und warum sollte ich dann Matratzen bewerben?

Wenn ich Kooperationen gemacht habe, dann lieber langfristige, bei denen ich das Unternehmen schon gut gekannt habe. Dieses „Marken-Hopping“ ist meistens nicht authentisch für mich. Ich möchte über das Produkt und das Unternehmen wirklich was erzählen können. Dementsprechend haben die Kooperationen immer super funktionier!

Machst Du aktuell noch Kooperationen mit anderen Unternehmen auf Deinem Kanal @call.me.the.pauli?

Wie gesagt hat sich inzwischen mein Content total geändert. Ich kann auf meinem Kanal nicht mehr 3-mal am Tag schön dekoriertes Essen posten. Deshalb nehme ich auch fast keine Kooperationen mehr an. Seitdem ich selbst ein Unternehmen habe, weiß ich wie viel Geld manche in solch eine Kooperation reinstecken und würde die Kooperation nur annehmen, wenn ich weiß, dass ich diese gut erfüllen kann. Und momentan habe ich für sowas einfach absolut keine Zeit!

Früher war mein Fitness-Food Account eine Art “Food-Tagebuch” oder ein “Full-day-of-Eating”. Stand Heute, will niemand sehen was ich am Tag so esse – Ich selbst wäre mein bester Kunde für meine Meal-Prep Produkte, welche noch in der Produktion stecken. 😀

Wie hast Du früher mit den Unternehmen den Preis für Kooperationen festgelegt?

Es gibt ja so Faustregeln wie z.B. 5 Euro pro tausend Follower oder je nach Zeitaufwand.

Da ich aber hauptsächlich mit langfristigen Kooperationen gearbeitet habe, wurde meistens eine Monatspauschale festgelegt. Da muss man sich einfach einig werden mit dem Unternehmen. Deshalb ist es auch immer wichtig als Influencer einen festen Ansprechpartner beim Unternehmen zu haben. Wenn Unternehmen ihre Standartmails rausschicken kommt das meistens nicht gut an. Brand und Influencer müssen zusammenpassen, eine Vertrauensbasis besitzen und kommunizieren können. Meistens scheitert es letztendlich an der falschen Kommunikation.

Dementsprechend ist es bei der Preisverhandlung wichtig, dass der Influencer auch hinter dem Produkt steht. Wenn der Influencer die Kooperation nur wegen dem Geld macht, bekommt die Preisverhandlung gleich einen anderen Hintergrund. Wenn ich überspitzt gesagt, als laktoseintolerante Influencerin einen Käse für Geld in die Kamera halte wird die Kooperation definitiv nicht erfolgreich sein!

Wie schaffst Du es immer so authentisch und mit voller Energie jeden Tag Deine Stories zu drehen und Deine Produkte zu bewerben?

Es ist natürlich auch Arbeit. Aber ich weiß einfach was es mir bringt! Ohne meine Community wäre ich nicht dort wo ich jetzt bin. Seit 2016 gibt es Insta-Story und seit da an gab es keinen einzigen Tag, an dem ich keine Story gemacht habe. Es ist etwas anderes Insta-Story zu machen als ein Bild zu posten – alle 24 Stunden verlierst du deinen kompletten Content wieder. Das ist natürlich auf der einen Seite ziemlich blöd aber auf der anderen Seite macht es genau das so lebendig und interessant.

Der tägliche Austausch mit meiner Community motiviert mich einfach extrem. Die Leute reisen tatsächlich von Norddeutschland bis nach Augsburg, um mich in meinem Laden zu besuchen.

Gibt es sonst noch etwas was Du im Bezug auf Influencer Marketing oder der Influencer Conference los werden willst?

Ich freu mich riesig auf die Konferenz! Vor allem weil auf der Influencer Conference sowohl Influencer als auch Unternehmen kommen. Der Austausch zwischen Influencer und Unternehmen ist so wichtig, da sich Unternehmen oftmals nicht vorstellen können, was ein Influencer überhaupt macht. Es ist für die Leute oft nicht greifbar, weil es online stattfindet.

Auf der Influencer Conference können die Unternehmen jedoch die Influencer kennenlernen. So können sie sehen, was für ein Mensch hinter dem Influencer steckt und dass das wirklich Arbeit ist, von der sie tatsächlich leben müssen.

Ja das stimmt! Wir freuen uns auch schon sehr auf den Austausch und all die neuen Kontakte. Vielen Dank Anja für das super sympathische Interview. Wir sehen uns am 09. Dezember auf der Influencer Conference in München wieder.

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